Das anrührende Mahnmal in Künsebeck, die „Weinende Mitter mit ihren Kindern“ wurde am 22. Oktober 1922 enthüllt, in Erinnerung an die Toten des Ersten Weltkriegs und ihre Familien. Im weiten Umkreis und für diese Zeit ist seine Botschaft außergewöhnlich: Während in ganz Deutschland Kriegerehrenmale für die „gefallenen Helden“ errichtet wurden, ging Künsebeck einen anderen Weg. Lehrer Fritz Schlienkamp entwarf für den Ort ein Denkmal, welches allein das Leid des Krieges zeigt. Denn die Nachricht „Gefallen!“ wurde in Deutschland mehr als 2 Millionen Mal an Ehefrauen und Mütter überbracht. Der Krieg nahm nicht nur Leben, er zerstörte auch das der Hinterbliebenen, der Verwundeten und deren Angehörigen. Mit ihrem Mahnmal stellen sich die Künsebecker damals gegen den Zeitgeist und zeigten mutig ihre Haltung – nie wieder Krieg!
Krieg und Frieden – präsenter denn je! In der aktuellen Lage mit dem Angriff auf die Ukraine erleben wir in unserem Europa wieder, was Krieg bedeutet und welch schwere Schicksale zu ertragen sind, welches Leid die Frauen und Kinder aushalten müssen, wie bitterlich sie um ihre Männer und Väter weinen.
Zu einer feierlichen Andacht zum 100jährigen Bestehen der „Weinenden Mutter mit ihren Kindern“ laden der Pfarrbezirk Künsebeck, die Haller ZeitRäume und die Interessengemeinschaft Künsebecker Bürger am 22. Oktober ein. Die genaue Zeit und den Ablauf entnehmen sie bitte der Tageszeitung im Oktober.
Dr. Katja Kosubek und Diakonin Friederike Hegemann