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Wenn wir alle Enso wären

Gepostet in Pfarrbezirk von Freddy am 12. Dezember 2024 Tags:

Theaterstück des Pfarrbezirks Künsebeck unterhält mehr als 200 Besucher

Halle-Künsebeck. Schon bei der Premiere des Theaterstücks „Wenn wir alle Enso wären“ bot der Saal des Gemeindehauses keinen freien Platz mehr. Bei der zweiten Aufführung mussten die Besucher*innen sogar stehen oder fanden ganz weihnachtlich gar keinen Platz mehr in der Herberge.

Kerstin Panhorst in der Rolle der Dorfpastorin begrüßte das Publikum ebenso wie die Gäste aus Bremen, denn das Marketing von Tante Enso war extra am Sonntag angereist, um sich das Theaterstück anzuschauen. Mit viel Liebe zum Detail lud die Kulisse in den kleinen Supermarkt ein. Dank einer Förderung des Landes NRW konnten einige Ausgaben zur Umsetzung dieses Projektes gestaltet werden. So wurden Regale aufgebaut, diese mit Lebensmitteln gefüllt (die im Anschluss der Tafel gespendet wurden) Kostüme genäht und selbst eine Schiebetür wurde eigens angefertigt für das Theaterstück.

Um 19:00 Uhr war es dann so weit. Unterschiedliche Personen trafen sich am Heiligen Abend im Tante Enso und wurden eingeschneit. Vom Verschwörungstheoretiker Norbert (Matthias Jörke), der zeitgleich auch kein gutes Wort für Ausländer übrighatte, kamen die alleinstehende Ilse (Friederike Hegemann), die noch Stollen für ihren Kater Oskar kaufen wollte, die Engagierte der Interessengemeinschaft (Andreas Aland & Liv Girod), die noch schnell ihre Flyer loswerden wollte, die hektische Mutter (Veronika Karpf), die noch Windeln braucht und die Pastorin, die noch Kekse für ihre Weihnachtspredigt suchte, zusammen. Diese alle trafen auf die engagierte Mitarbeiterin (Saskia Burgstädt) im Supermarkt.

Norbert, der an Weihnachten zu seiner Frau zu gutem deutschem Kartoffelauflauf wollte, versuchte mit der Mutter Maxi, welche eine IT-Ausbildung hatte, die von der Technik gesteuerte Schiebetür zu öffnen. Doch auf Grund eines Schneesturmes außerhalb des Ladens tat sich nichts.

Bei dem Gedanken, dass ihr Kater Oskar allein zu Hause ist wurde Oma Ilse sehr traurig, nutzte aber die Gunst der Stunde zum Diebstahl eines teuren Parfüms, da ihre Rente nicht reicht. Die Dorfpfarrerin hingegen bekam Atemnot bei dem Gedanken, was ihre Gemeinde am Heiligen Abend nur ohne sie macht. “Eine kreative Gemeinde, das ist der Super-GAU”, hieß es.

Während ihrer Odyssey im Supermarkt tauchten zwei angesagte Influencerinnen (Leni Beckmann & Luzi Hegemann) auf, um noch ein Live Haul für den Heiligen Abend zu drehen. Nach vielen Irrungen und Wirrungen, unterschiedlichen Meinungen und immer auf der Suche nach einem Ausweg aus dem Supermarkt, stellten die Eingeschneiten fest, dass der Heilige Abend im Supermarkt doch etwas Gutes hat. Trotz des Fingerzeigs und Gesellschaftskritik kam das Stück mit viel Humor und Künsebeck-Insiderwitzen sehr gut beim Publikum an. Hier hat sich gezeigt, eine Gemeinde kann kreativ sein – und das ist kein Super-Gau. In Künsebeck jedenfalls nicht.  “Für das nächste Jahr haben wir bereits eine neue Idee” so Saskia Burstädt, Mitautorin und eine der zuständigen Presbyterinnen des Bezirkes. Mehr wird aber noch nicht verraten. Wir freuen uns auf jeden Fall auf 2025.