Entlastung am Nadelöhr
Gepostet in Lokalpolitik von Freddy am 22. August 2020
Quelle: Haller Kreisblatt / www.haller-kreisblatt.de
Neben vielen Autofahrern dürften auch die Anwohner der Kreisstraße in Künsebeck das für die kommende Woche geplante Ende der Vollsperrung des Künsebecker Wegs herbeisehnen. Seit Mitte Mai ist die Straße nicht mehr befahrbar, so dass der Großteil des Verkehrs stattdessen über die Kreisstraße rollt. Kommen sich dort an den Engstellen zwischen Flurstraße und Bahnlinie zwei Lastwagen entgegen, wird es mitunter richtig eng.
Die Mitglieder des Verkehrsausschusses haben nun beschlossen, den Kreis Gütersloh aufzufordern, die Verkehrssituation auf der schmalen Straße mit einer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern auf dem südlichen Abschnitt bis zum Gartnischer Weg zu entzerren. Aber auch im weiteren Verlauf Richtung B 68, wo Tempo 50 gilt, sollen Maßnahmen, wie etwa Mittelstreifen, veranlasst werden, die potenzielle Raser in die Schranken weisen.
Anlass für die Diskussion war eine Anregung der Künsebeckerin Friederike Hegemann, die sich Mitte Mai an die Stadt gewandt hatte. „Viele Lkw- und Pkw-Fahrer nutzen die enge Ortsdurchfahrt als kurze Verbindung zur A 33 oder um schnell in die Gewerbegebiete Ravenna-Park, Hegelstraße oder Kleine Heide zu kommen“, begründet Hegemann ihren Antrag. Der Verkehr habe stetig zugenommen und somit die Verkehrssicherheit, aber auch die Lebensqualität der Anwohner gemindert.
Die Geschwindigkeit werde, so teilt die IGKB-Vorsitzende mit, nach Wahrnehmung der Anwohner oft deutlich überschritten. Zudem hätten sich Radfahrer beschwert, da sie oft in gefährliche Situationen gerieten. So würden aus dem Gartnischer Weg kommende Fahrzeuge die Radfahrer oft übersehen, da sie nicht damit rechnen würden, dass diese aus beiden Richtungen kommen könnten. Eine entsprechende Beschilderung sollte darauf aufmerksam machen. Dies wünscht sich Hegemann auch für die Einmündungen Uhlandstraße und Wielandstraße
Die Kreispolizeibehörde hat der Stadt bereits mitgeteilt, dass die Kreisstraße keine Unfallhäufungsstelle sei. In den vergangenen zehn Jahren habe es lediglich drei Unfälle mit Radfahrerbeteiligung gegeben. Dabei wurde ein Pedelecfahrer leicht und ein Radfahrer schwer verletzt. Beim dritten Unfall war der Radfahrer der Unfallverursacher, da er aufgrund einer sehr hohen Geschwindigkeit nicht rechtzeitig bremsen konnte und so in ein in einer Einfahrt wartendes Auto fuhr.
Aufgrund der schmalen Fahrbahn wäre, so teilt die Kreispolizeibehörde in ihrer Stellungnahme mit, ein einseitiger Radweg sicherer. Man könne aber dennoch einer Beschilderung mit dem Hinweis auf beidseitig kreuzenden Radverkehr zustimmen. Ebenso sieht man die Möglichkeit der Aufbringung von Mittelstreifen im Bereich zwischen der Einmündung Talstraße und der B 68.
Als Kreisstraße kann die Strecke nicht für den Lkw-Verkehr beeinträchtigt werden. Einbauten zur Geschwindigkeitsreduzierung wären nur möglich, wenn die Kreisstraße zur Gemeindestraße umgewandelt werde. Sollte dies einmal geschehen, bliebe die Frage, ob sie damit auch ihren Namen verlieren würde.
Zudem hat der Ausschuss beschlossen, dass die Verwaltung in Absprache mit dem Kreis mobile Geschwindigkeitsdisplays einsetzt. Aktuell steht eins davon am Grünen Weg.