Weg für Gewerbegebiet frei gemacht
Gepostet in Allgemein von Freddy am 04. Februar 2010 Tags: A 33, Allgemeines, Anne Rodenbrock Wesselmann, Bündnis 90, Dieter Jung, Grüne, Hendrik Schäfer, Industriegebiet, Jürgen Keil, Lokalpolitik, Michael Flohr, Peter Rieke, SPD, STU, Ulrike Sommer
Bis auf die STU stimmen alle Parteien im Hauptausschuss für die Einleitung des Planverfahrens
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Mit sehr großer Mehrheit hat der Haupt- und Finanzausschuss am Mittwochabend die Voraussetzungen geschaffen, damit über die Änderung des Regionalplans ein Industrie- und Gewerbegebiet in Künsebeck möglich wird. Gegen den Beschluss stimmte die STU. Die Entscheidung fiel für den auch von der Stadtverwaltung favorisierten Standort B in unmittelbarer Nähe des A 33-Anschlusses am Schnatweg. Nun ist es Sache des Regionalrates in Detmold, den etwa 50 Hektar großen Bereich als Gewerbe- und Industriegebiet auszuweisen. Die Stadt Halle erklärt sich grundsätzlich bereit, dieses Gewerbegebiet mit anderen Gemeinden interkommunal zu entwickeln. Auf die kritische Nachfrage der STU stellte Jürgen Keil, Leiter der Bauverwaltung, klar, dass Halle mit der vollen Größe in das Regionalplanverfahren gehe. Wie berichtet, hatte ein Gutachten der Stadt einen langfristigen Bedarf an Gewerbe- und Industrieflächen von 37,5 Hektar attestiert. Die Bezirksregierung aber will Halle alleine bis dato nur 16 Hektar zugestehen. Mit Blick auf viele enttäuschte Bürger aus Künsebeck beteuerten Vertreter aller zustimmenden Parteien, dass sie sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hätten. Stefan Siemens (CDU): »Kein Standort ist heute mehr problemlos. Aber tendenziell lassen sich am Standort B Konfliktlagen am besten lösen.« Hendrik Schaefer (CDU) sieht ebenfalls keine Alternative, forderte aber, dass alles weitere im Sinne von Künsebeck schonend entwickelt werden müsse. Hierzu solle man den bereits angedachten Grüngürtel am Gewerbegebiet zu einem Naherholungsgebiet ausbauen. Wolfgang Bölling (SPD) unterstützte die Planung. Er wies darauf hin, dass durch den planfestgestellten A 33-Anschluss Schnatweg die Lage des künftigen Gewerbegebietes praktisch vorgegeben sei. Seine Fraktionskollegin Ulrike Sommer sieht Kompensationsbedarf für Künsebeck. »Hier muss man auch Geld in die Hand nehmen«, meinte sie mit Blick auf die Gestaltung des Ortskerns. Im übrigen sei eine Gewerbeansiedlung nicht immer negativ und störend, verwies Sommer beispielhaft auf den Pharmabetrieb Baxter in Künsebeck. Karl-Heinz Wöstmann (UWG) forderte die Künsebecker auf, sich im weiteren Verfahren einzubringen. »Sie werden Unterstützung finden«, meinte er. Dieter Jung (Grüne) findet es überzeugend, dass die Erschließungsstraße für das Gewerbegebiet gleichzeitig die Funktion als Entlastungsstraße übernehmen kann. »So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.« Klaus-Peter Kunze (FDP) sieht jetzt die Chance, ein im Standortwettbewerb auch konkurrenzfähiges Gewerbegebiet zu schaffen. Ablehnung kam nur von der STU. Für Peter Rieke zeigt sich die Spätfolge einer Summe von Fehlplanungen. Hierzu zählt er die Trassierung der A 33, die Halle ersticke, die Planung von zwei Auffahrten, die damit verbundene Fehlplanung innerstädtischer Verkehrsströme und schließlich das Gewerbegebiet selbst, das er als Landbeschaffungsmaßnahme für eine Zubringerstraße sieht.
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Quelle: www.westfalen-blatt.de / Von Stefan K ü p p e r s