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Stadt drängt wegen Steinbruch-Erweiterung in Kün …

Gepostet in Allgemein von am 11. März 2014 Tags: , , ,

a27838978i0010_320xDer Umweltausschuss muss am Mittwoch die Materie beraten, die seit Sommer 2010 Anlieger und Behörden beschäftigt. Die beiden Steinbruch-Betreiber Henrik Müller und sein Schwager Thies Knoll möchten die Abbaufläche für Kalkgestein in Richtung Amshausen ausdehnen, um für weitere 25 Jahre Planungssicherheit zu haben. Der Genehmigungsantrag drohte allerdings an Bedenken der Naturschutzbehörden zu scheitern, weil auch ein größerer Eingriff in das an den Steinbruch angrenzende FFH-Gebiet Hellberg geplant war, wo schützenswerter Waldmeister-Buchenwald anzutreffen ist.

 

Im vergangenen Herbst haben Müller und Knoll deshalb einen so genannten Hilfsantrag ausgearbeitet, der zum Jahreswechsel bei der Bezirksregierung in Detmold eingegangen ist. Dieser neue Antrag ist nach Angaben der Steinbruch-Betreiber mit den Naturschutzbehörden abgestimmt. Beispielsweise wird darin auf den 30 Meter tiefen Einschnitt in den Hellberg verzichtet, dafür soll eine durch den Kalkabbau ohnehin isolierte Naturschutzfläche in Anspruch genommen, Und es muss die letzte Bergkuppe zwischen dem jetzigen Steinbruch und dem Tal der Ascheloher Straße abgebaut werden. Genau dies ist Stein des Anstoßes für die Anlieger, die in dem schon zur Gemeinde Steinhagen gehörenden Tal wohnen. Sie befürchten größere Lärmbelästigung und auch eine optische Verschlechterung, wenn die natürliche Barriere zum Steinbruch fallen würde.

 

Halles Umweltbeauftragter Stephan Borghoff will jedenfalls darauf drängen, endlich ein Gespräch mit den beteiligten Behörden zu bekommen. Darum hatte die Stadt laut Vorlage für den Umweltausschuss schon im September 2012 gebeten. Weil der erste Antrag aber ohnehin auf Bedenken gestoßen und das auch in einem öffentlichen Erörterungstermin deutlich geworden ist, hat es ein Gespräch der Stadt mit der Höheren und Unteren Landschaftsbehörde bisher nicht gegeben.

 

Dabei hätte Stephan Borghoff durchaus noch Klärungsbedarf, denn auch zum jetzigen Hilfsantrag hat er nur die Ausführungen der Antragsteller vorliegen, aber noch keine Einschätzung oder gar Stellungnahme der Genehmigungsbehörde. Borghoff sieht es nämlich durchaus kritisch, statt des Hellberges das Naturschutzgebiet am Südhang des Teutoburger Waldes, zwischen Steinbruch und Amshausener Weg, zu opfern. Durch die Erweiterung nach Osten gehe die Verbindung zwischen den Naturschutzgebieten möglicherweise verloren. Für den Haller Umweltbeauftragten ist nach eigener Aussage durchaus vorstellbar, doch einen minderwertigen Teil des Hellberges abzubauen und stattdessen am Südhang eine geringere Fläche.

 

Insgesamt reduziert sich das Abbauvolumen im Steinbruch durch den Hilfsantrag von ursprünglich 750 000 auf 550 000 Kubikmeter. Laut Schätzung soll das für 20 Jahre reichen. Henrik Müller und Thies Knoll sind zudem optimistisch, dass sie wegen der Eingriffe in Naturschutzgebiete keine Schwierigkeiten mehr bekommen. Die Flächen lägen unter der Bagatellgrenze von 2500 Quadratmetern.