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Schlammwüste am Schnatweg

Gepostet in Allgemein von am 14. November 2013 Tags: , , , , , , , ,

schnat2Das Brummen und Fauchen großer Dieselmotoren schwillt auf und ab, fast im Minutentakt rollen schwere Traktoren und Muldenkipper über den Schnatweg. Arbeiten am künftigen Autobahnzubringer und am Lärmschutzwall sind in vollem Gange.

Von Klaus-Peter Schillig

Knapp 20 Tonnen Boden pro Fuhre transportiert so ein Gespann aus Traktor und Muldenkipper. 36 mal pendelt ein solches Duo zwischen dem großen Bodenlager am Hilter Weg pro Tag, drei Gespanne sind unterwegs, macht nach Adam Riese 2160 Tonnen pro Tag. Zusätzlich sind auch noch mehrere große Lkw-Muldenkipper im Einsatz, die von weiter her Erde herankarren, die aber in die meist noch unbefestigten Baustellenbereiche teilweise gar nicht hineinfahren können. »Da ist richtig was los«, schildert ein Anlieger des Schnatweges und dürfte sich freuen, dass er ein graues Auto besitzt. Denn vor allem bei Regen wurde und wird die Straße zwischen B 68 und Patthorst, die künftig den Autobahnverkehr aufnehmen soll, zur Schlammwüste.

 

»Als es so nass war, musste nach jeder Fahrt ein Radlader den Schlamm von der Straße schieben, weil man mit den dicken Reifen richtig viel Erde mitnimmt«, schildert einer der Fahrer das Dilemma und die Bemühungen, die Fahrbahn für die Anlieger einigermaßen befahrbar zu halten. Beschwerden gab es dennoch reichlich, weil der häufig eingesetzte »Reinigungswagen« gegen den nassen Boden auf der Straße gar nicht ankommen wollte.

 

Kein Schleichweg

 

Schon von der B 68 aus ist die künftige Trasse entlang am Koyo-Grundstück deutlich zu erkennen. Auch hier wird teilweise schon wieder Boden abgefahren, um das künftige Niveau zu erreichen. Die meiste Erde aber geht in den Lärmschutzwall entlang des jetzigen und des neuen Schnatweges. Der soll dafür sorgen, dass die Bewohner der Dellbrügge-Siedlung schon während der Bauzeit der neuen Straße vor dem Baulärm geschützt werden. Und weil der 3,50 Meter hohe Wall durchgehend bis zur künftigen Autobahnabfahrt durchgezogen wird, muss in Kürze der Schnatweg auch für Anlieger gesperrt werden. Wer dann immer noch versucht, seinen gewohnten Schleichweg zu fahren, wird wieder umkehren müssen.

 

Boden, der unter die künftige Fahrbahn kommt, muss übrigens ganz andere Qualitäten haben als der für den Lärmschutzwall. Tragfähigkeit ist das Kriterium. Und dafür wären Ton, Mergel oder Lehm nicht geeignet. Der oder grobkörniger Sand sind deshalb mit Kalk in den Wall eingebaut worden. Schichtweise, immer wieder mit schweren Gerät verdichtet, damit der Erdhügel nicht beim nächsten Regenschauer auseinander fließt. Denn bis die Begrünung den Boden zusammenhält, kann es noch lange dauern. »Der Boden, der unter die Fahrbahn eingebaut wird, muss höher verdichtet werden können«, erklärt Sven Johanning, Pressesprecher des Landesbetriebes Straßen und selbst Bauingenieur. Damit hier später auch der Schwerlastverkehr rollen kann, ohne dass der Untergrund nachgibt.

Neue Verkehrsführung

Die Verkehrsführung in diesem Bereich wird sich in Zukunft gravierend ändern. Westlich des Lärmschutzwalles wird ein neuer Schnatweg gebaut, der die Dellbrügge-Siedlung mit der Turnerstraße verbindet. Die aber wird nicht mehr mit dem neuen Schnatweg verbunden, der direkte Weg zur B 68 ist damit abgeschnitten. Allerdings nicht für Radfahrer. Ein neuer Radweg zwischen B 68 und Turnerstraße wird auf den »Ersatz-Schnatweg« münden. Auch die Anlieger östlich des jetzigen Schnatweges bekommen größtenteils neue und zusammengefasste Zufahrten, um die Zahl der Aufmündungen auf den künftigen Autobahnzubringer möglichst klein zu halten.

Spätestens Ende 2014 soll der neue breite Schnatweg fertig sein und sich am Kreisverkehr an der Autobahnauffahrt mit der neuen Haller Entlastungsstraße vereinen. Über diese Strecke könnte dann umgehend der Schwerlastverkehr umgeleitet werden, der jetzt wegen des Luftreinhalteplanes nicht mehr Richtung Bielefeld durch die Haller Innenstadt fahren darf.