Jubilarin lässt sich besingen
Gepostet in Allgemein von Freddy am 26. Juli 2010 Tags: Allgemeines, Sängergemeinschaft
Sängergemeinschaft Künsebeck wird 100 Jahre alt und lädt »Die Drops« zum Konzert ein
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Die Sängergemeinschaft Künsebeck wird 100 Jahre alt – und lässt sich musikalisch feiern. Wenn am Samstag, 11. September, in der Aula des Kreisgymnasiums um 20 Uhr das große Geburtstagskonzert beginnt, dann kommen vor allem die Gäste zu Wort. »Wir werden lediglich ein Lied zur Begrüßung singen und uns dann ins Publikum setzen«, erklären Dirigent und Chorleiter Ralf Magnus und der erste Vorsitzende Hans Dieter Pauser. Für den zweistündigen bunten Liederreigen sind andere zuständig: Die weitere Gestaltung des Abends liegt in der Hand des a cappella- Quartetts »Die Drops« übernehmen. Damit erfüllt sich die Sängergemeinschaft, die vor einigen Wochen für das 100-jährige Bestehen mit der selten verliehenen Zelterplakette, eine staatliche Anerkennung für Laienchöre, noch durch Bundespräsident Horst Köhler geehrt wurde, einen langgehegten Wunsch. Bekannt sind die 1980 gegründeten »ostwestfälischen Comedian Harmonists« für einen besonderen nostalgischen Charme, der sich vor allem in der Auswahl der Lieder im umfangreichen Repertoire bemerkbar macht. So werden bei dem Konzert zu Ehren der Künsebecker Sängergemeinschaft, gesangliche Perlen, wie »Milchbar «, »Badewasser«, »Gnädige Frau, wo war’n sie gestern«, »Pimprinella«, »Ich brauche keine Millionen« und »Im Café Oriental« zu hören sein. Die Besetzung der »Drops« besteht aus Hans-Ulrich Henning (Tenor), Georg Thauern (Tenorbariton), Volker Schrewe (Bariton) und Hans-Peter Bendt (Bass). Alle haben eine gesangliche Ausbildung. »Der a cappella-Gesang hat sich in den vergangenen Jahren sehr stark entwickelt. Allerdings singen die meisten Formationen eher moderne Stücke, während wir uns bewusst auf die ›Barber-Shop‹- Musik spezialisiert haben«, so Hans-Ulrich Henning, der mehr als zwölf Jahre mit den »Drops« auf großen Kreuzfahrtschiffen und Festivals anzutreffen war.
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Ob Schlager aus den 20-er- bis 50-er- Jahren, kabarettistische und literarische Chansons, heitere Klassiker und Evergreens gepaart mit satirischem Biss und einem Augenzwinkern oder Männerchor-Persiflagen: Die »Drops« treffen jeden Ton. Man darf sich also freuen auf das Konzert, das sich die Jubilarin selbst schenkt. Doch zurück zur Sängergemeinschaft und ihren Wurzeln: Wo genau ihre Wiege stand, ist unbekannt. Vermutet wird das Landhotel Jäckel. Fakt ist aber, das sich die Gemeinschaft auf Betreiben einiger Künsebecker Sänger 1910 unter dem Namen »Gesangsverein Einigkeit « als Männerchor gegründet hat. Erster Vorsitzender war Wilhelm Torlümke. Erst seit 1931 wird eine Chronik geführt, aber auch das gut erhaltene »Kassabuch «, in dem die Finanzen des Vereines vom Gründungsjahr bis 1963 aufgezeichnet sind, zeugt von einem regen Vereinsleben, von gut besuchten Konzerten und vielen frohen Stunden. Während des Ersten Weltkrieges verstummte der Gesang. Nach dem Krieg wurde der ehemalige Männerchor als Gemischter Chor weitergetragen. Erneute Unterbrechungen folgten durch den Zweiten Weltkrieg. Trotz der Wirren des Zusammenbruchs und des großen Vertriebenenelends fanden sich bereits im Frühjahr 1946 alte und neue Sänger zusammen, um den Gesangsverein mit neuem Leben zu erfüllen. Erster Vorsitzender wurde Wilhelm Herkströter. Seit Januar 1984 ist Hans-Dieter Pauser Vorsitzender. Das spricht für Kontinuität. Seit September 1996 leitet Ralf Magnus den Chor. Neben dem Gsang frönen die 35 bis 82 Jahre alten Sänger und Sängerinnen durch Ausflüge und Feiern der Geselligkeit.
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Quelle: www.westfalen-blatt.de / WESTFALEN BLATT