Immer größer – Ravenna
Gepostet in Allgemein von am 23. Juni 2016 Tags: A 33, Allgemeines, Ravenna-Park
Die Politiker in Versmold und Borgholzhausen haben schon diskutiert, die in Steinhagen sowieso – dafür sorgte schon der Streit um die Ansiedlung der Spedition Wahl & Co. Auch Werthers Stadtrat hat sich erklärt. Nur aus Halle ist im Altkreis offiziell immer noch kein Mucks zum kreisweiten Gewerbeflächenentwicklungskonzept zu hören. Zu einem der bedeutendsten Wirtschaftsthemen für die kommenden Jahre. wohlgemerkt. Bei dem die Lindenstadt zudem eine Schlüsselrolle einnehmen könnte. Doch im Haller Rathaus dominiert die Vorsicht. „Wir haben vor etwa zwei Wochen eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema gehabt“, sagt Bauamtsleiter Jürgen Keil. „Das Planungsbüro Tischmann/Schrooten hat der Politik die Optionen für gewerbliche Entwicklung aufgezeigt.“ Erst am 31. August soll dieses jedoch im Haupt- und Finanzausschuss diskutiert werden – „fraglich, ob in der folgenden Ratssitzung dann schon eine Entscheidung fällt“, sagt Keil. Wie mehrfach berichtet, sollen die Kommunen ihre Wünsche zur gewerblichen Entwicklung festlegen, die dann, wie von der Bezirksregierung gewünscht, in ein kreisweites Konzept gegossen werden. Dieses soll Grundlage für den Regionalplan bis 2030 werden, der unter anderem festlegt, wo im Kreis Gütersloh neue gewerbliche Ansiedlungen möglich sind. Klar ist schon jetzt, dass eigentlich nur interkommunale Projekte gute Chancen haben, wie sie Halle mit Werther und Gütersloh im Ravenna-Park besitzt. Ein klares Bekenntnis dazu, den Ravenna-Park um einen zweiten Bauabschnitt erweitern zu wollen, ist Jürgen Keil indes nicht zu entlocken: „Ich habe dazu meine Meinung, werde sie aber nicht vor der öffentlichen Debatte äußern.“ Wie brisant das Thema in der vom A 33-Bau und erheblichen wirtschaftlichen Wachstum geprägten Lindenstadt ist, verhehlt Keil nicht: „In Halle hat es zuletzt einige kritische Stimmen zur weiteren Ausweisung von Gewerbegebieten gegeben. Darum wollen wir jetzt eine Debatte, bei der wir möglichst viele Beteiligte mitnehmen.“ Eine strategische Weichenstellung sei eben nicht „mit einer Stimme Mehrheit“ zu treffen, stellt Keil klar. „Uns geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Das vor der Sommerpause übers Knie zu brechen, macht keinen Sinn.“ Ursprünglich wollte der Kreis allerdings schon im Spätsommer ein Konzept präsentieren – aus diesem Zeitplan wird nun nichts mehr. Das bestätigt auch Albrecht Pförtner, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft pro Wirtschaft GT: „Es hängt derzeit an drei Kommunen. Halle, Verl und Rheda- Wiedenbrück haben ihre Pläne noch nicht mitgeteilt.“ Um ein kreisweites Konzept zu erstellen, sei das aber nötig. Pförtner gibt sich gelassen: „Der Herbst ist für uns auch okay. Nur bis ins nächste Jahr sollte es nicht dauern – denn die Bezirksregierung Detmold wartet auf unser Konzept.“ Das sich aber nicht mit der „Brechstange“ erzwingen lasse. Dem Sommer wird in der Haller Politik also ziemlich sicher ein heißer Herbst folgen.