Einig mit den Naturschutz-Behörden
Gepostet in Allgemein von am 28. Oktober 2013 Tags: Allgemeines, Kalk, Kalkwerk, Müller, Vergrößerung
Mit den Naturschutzbehörden ist eine Einigung erzielt, die Erweiterung des Steinbruchs Müller ist damit einen großen Schritt voran gekommen. Weitere Gespräche mit den betroffenen Nachbarn auf Amshausener Gebiet sollen folgen.
Von Klaus-Peter Schillig
Wegen des Eingriffs in den unter Naturschutz stehenden Hellberg hätte dem bisherigen Antrag von Henrik Müller und seines Partners und Schwagers Thies Knoll die Ablehnung gedroht. Mit einem so genannten Hilfsantrag, der bis Ende des Jahres eingereicht werden soll, wird den Behörden ein abgespeckter Erweiterungsplan vorgelegt. »Wir haben das in der vergangenen Woche mit den Behörden der Bezirksregierung und des Kreises Gütersloh besprochen«, berichtete gestern Henrik Müller auf Nachfrage des WESTFALEN-BLATTes. Die Gespräche seien in sehr guter Atmosphäre verlaufen und man habe sich bemüht, eine Lösung zu erarbeiten, in der sich alle Beteiligten wiederfinden.
Die Kalkwerk- und Steinbruchbetreiber verzichten auf den etwa 30 Meter tiefen Eingriff in den Hellberg, der wegen seines Bestandes an Waldmeister-Buchenwald unter Schutz steht. Etwas schweren Herzens, wie Thies Knoll einräumt, denn hier lagern die für die Veredelung wohl wertvollsten Kalkschichten. Auf Vorschlag von Wilhelm Gröwer, dem Leiter der Unteren Landschaftsbehörde beim Kreis, wird eine später isolierte Naturschutzfläche noch für den Kalkabbau geopfert, dafür eine etwa gleich große Fläche zusätzlich am Hellberg gerettet. »Insgesamt bleiben wir im Bereich der Naturschutzflächen deutlich unter der Bagatellgrenze von 2500 Quadratmetern«, sagt Henrik Müller und hofft deshalb, Mitte nächsten Jahres einen positiven Bescheid in Händen zu halten. Details sollen im November zwischen dem Planungsbüro und den Behördenvertretern besprochen werden. Insgesamt reduziert sich das Abbauvolumen von 750 000 auf 550 000 Kubikmeter. Das reicht, zusätzlich zur Laufzeit des jetzigen Steinbruchs, für weitere 20 Jahre Kalkabbau, schätzt Thies Knoll.
Nahezu unverändert gegenüber dem ursprünglichen Hauptantrag bleibt der östliche Teil des beantragten Erweiterungsgebietes, der vor allem die Anlieger auf Amshausener Gebiet auf den Plan gerufen hat. Sie fürchten Lärmbelästigungen aus dem Steinbruch und auch optisch eine Beeinträchtigung des gesamten Tals entlang des Ascheloher Weges. Konkrete Gespräche mit den Anliegern wollen Müller und Knoll aber erst führen, wenn die Genehmigung der Behörden vorliegt. »Natürlich stehen wir in der Zwischenzeit aber für alle Nachfragen zur Verfügung«, sagen beide übereinstimmend. Sie dementieren aber Aussagen aus der Nachbarschaft, der Erweiterungsbereich Richtung Amshausen sei für die Steinbruchbetreiber von geringerer Bedeutung. Auch dieses Vorkommen liege in dem Streifen im Vorgebirge des Teutoburger Waldes mit hochwertigem Kalkgestein, sagt Thies Knoll.
Die Eingriffe in die Natur und die Landschaft werden, das ist ebenfalls weitgehend besprochen, auch umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen nach sich ziehen. So soll ein mit Nadelgehölzen durchwachsener Wald am Hellberg, wie die Nachbar-Bereiche, ebenfalls zu einem Waldmeister-Buchenwald aufgewertet werden. Und zum Ascheloher Weg hin ist eine Gehölzreihe geplant, die später das Loch im Berg verdecken soll. »Wir fangen ja frühestens in acht Jahren in diesem Bereich an mit dem Abbau, der sich dann über weitere Jahre hinzieht«, sagen Knoll und Müller. Je eher man die Anpflanzungen vornehme, desto eher könnten sie als Sichtschutz dienen. Aber noch gehört den beiden das Grundstück nicht.