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Ein Spatenstich mit Überraschungen

Gepostet in Allgemein von am 29. April 2014 Tags: , , , , , , , , , , , ,

piselIn der Bewertung des Ereignisses sind sich am Montag drei Bürgermeisterinnen und ein Landrat einig: Der erste Spatenstich für den Bau eines neuen Logistikzentrums der Gerry Weber International AG ist ein Meilenstein für die Fortentwicklung des Ravenna-Parks. Und es sichert ein großes Unternehmen langfristig für die Zukunft am Standort Halle.

Von StefanKüppers

Wer am Vormittag den Weg vorbei an den Absperrbaken auf der Entlastungsstraße hinüber zu dem kleinen Zelt findet, wo für geladene Gäste der symbolische Spatenstich über die Bühne geht, der bekommt gleich einen passenden Eindruck von dem Tempo, das im Ravenna-Park an den Tag gelegt wird. Die Entlastungsstraße, die vor gerade mal einem Jahr begonnen wurde, ist schon fast fertig. Jetzt warten alle nur noch auf die Anbindung an den auszubauenden Schnatweg, was der verantwortliche Landesbetrieb Straßen NRW für Ende dieses Jahres in Aussicht gestellt hat. Und schon zwölf Monate später will die Gerry Weber International AG mit ihrem neuen Logistikzentrum an den Start (mehr im Wirtschaftsteil).

Vorstandschef Gerhard Weber zeigt sich gut gelaunt und es herrscht eine gelöste Stimmung. Der Unternehmensführer hat in seiner Heimatstadt mit dieser Investition über 90 Millionen Euro noch einmal ein Bekenntnis zum Standort abgelegt. »Ich bin ja ein Auslaufmodell«, scherzt der 72-Jährige mit Blick auf seinen für Herbst 2014 angekündigten Rückzug aus dem operativen Geschäft. Und man erfährt an diesem Vormittag von Gerhard Weber Erstaunliches, wie Initialzündungen für unternehmerisches Handeln manchmal vor sich gehen.

 

Von den Plänen für das interkommunale Gewerbegebiet in Halle hat Gerhard Weber nämlich erst aus der Zeitung erfahren. »Ich habe dann gleich die Bürgermeisterin angerufen und mein Interesse an den Industrieflächen angemeldet«, erzählt er. »Ich war von dem Anruf damals total überrascht. Wie sollten wir es auch ahnen«, bestätigt Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann. Sie lobt Gerhard Weber und sein Team für großen Mut und Tatkraft. Und als kleines Präsent hat sie sich was einfallen lassen. Gerhard Weber bekommt ein Foto vom Haller-Willem-Denkmal auf dem Ronchin-Platz. Der »Haller Willem« sei schließlich mit seinem Pferdefuhrwerk einer der ersten Logistiker in Halle gewesen. Den »Haller Jungen« Gerhard Weber freut diese Symbolik. Und er verrät, dass vor sieben bis acht Jahren beinahe das niedersächsische Dissen in den Genuss der Investition in ein Logistikzentrum gekommen wäre. Doch dann seien Zweifel gekommen, dass das vorgesehene Gelände dort zu klein sein könnte.

Und so ist es dann Halle geworden. Und darüber freuen sich an diesem Tag auch Güterslohs Bürgermeisterin Maria Unger als auch ihre Amtskollegin Marion Weike aus Werther. Beide Städte sind am interkommunalen Gewerbegebiet beteiligt und profitieren künftig anteilig auch von den Gewerbesteuereinnahmen. »Interkommunal ist der richtige Weg. Wir in Werther hätten ein solches Gelände bei unserer Topographie gar nicht bieten können«, sagt Weike.

Für Landrat Sven-Georg Adenauer ist die 90-Millionen-Euro-Investition und die Weiterentwicklung des Ravenna-Parks ein »Tag der Freude für den ganzen Kreis Gütersloh«. Adenauer stellt dabei auch die gute Arbeit der Verwaltung im Hintergrund heraus, nennt dabei namentlich Bernhard Bußwinkel von der Bauordnungsbehörde des Kreises sowie Jürgen Keil von der Stadt Halle. Bekanntlich ist die Planung noch gerade rechtzeitig vor der Änderung verbindlicher neuer Vorgaben im Landesentwicklungsplan durch die politischen Gremien gebracht worden. Seinen Dank betont auch Gerhard Weber. »Anderswo hätte das wohl länger gedauert«, stellt er fest.