»Die Abfahrt braucht nachher keiner«
Gepostet in Allgemein von am 05. Januar 2012 Tags: A 33, A33, Allgemeines, Autobahn, Petra Wind, Ravenna-Park, Schnatweg
H a l l e – K ü n s e b e c k (WB). Die Anlieger von Schnatweg und Flurstraße in Künsebeck haben teilweise vehement gekämpft gegen die Autobahn vor ihrer Haustür. Dass möglicherweise Geldmangel für Verzögerungen beim A-33-Bau sorgt, bringt aber auch sie auf die Palme. Petra Wind war eine der Vorkämpferinnen für den Siedlungsbereich an der Grenze von Künsebeck zu Steinhagen. Sie hat sich zähneknirschend abgefunden damit, dass die Autobahn teilweise nur gut hundert Meter südlich der Flurstraße verlaufen wird und dass ihr künftig das interkommunale Gewerbegebiet »Ravennapark « den freien Blick in die Wiesen- Landschaft direkt an der Patthorst versperren wird. Nicht abfinden aber will sie sich damit, dass möglicherweise über Jahre die Autobahn von Bielefeld und Steinhagen kommend am Schnatweg enden könnte. Denn an der Auffahrt in Verlängerung des Schnatweges werde sich nach Ansicht der Anlieger eine Menge Lärm zusammenbrauen, der trotz geplanter Schutzwände doch das Siedlungsgebiet erreichen könnte. Petra Wind ist schon vor Jahren von Steinhagen weggezogen, weil sie dort nur Bauplätze nahe der Autobahn finden konnte. Dass es die auch in Künsebeck geben würde, war ihr klar, aber eben weit genug entfernt. »Wir haben aber erst 2002 das ganze Ausmaß erfahren, als wir die Pläne für die Planfeststellung der Autobahnabfahrt und der Zubringerstraße bekommen haben«, blickt die Neu- Künsebeckerin zurück. Die Abfahrt am Schnatweg gehörte jetzt nicht mehr zum Haller Autobahnabschnitt, sondern zum Steinhagener und machte den damit bis an die Künsebecker Grenze zu einem vollwertigen Autobahnteilstück mit eigenem Verkehrswert. Was Petra Wind und viele Künsebecker wurmt: Mit der geplanten Entlastungsstraße der Stadt Halle wird unterhalb der Flurstraße und nördlich der Autobahn eine weitere Straße durch die Wiesen gebaut, die südlich um Halle und Künsebeck herum den Verkehr zur Autobahnauffahrt Schnatweg bringen und gleichzeitig das künftige interkommunale Gewerbegebiet erschließen soll. Die Auffahrt am Schnatweg hält Petra Wind für reine Steuergeldverschwendung. »Die braucht nachher kein Mensch mehr«, ist sie überzeugt. Für sinnvoller hätte sie es gehalten, den Steinhagener Autobahn- Abschnitt gleich bis zur Westumgehung durchzuplanen. Sie hofft deshalb darauf, dass sofort Geld bereitgestellt wird, um den Abschnitt zwischen Schnatweg und Westumgehung umgehend in Angriff nehmen zu können. Am besten natürlich das ganze Teilstück bis Borgholzhausen, denn die Künsebeckerin möchte die Lärmprobleme nicht auf die Anlieger an der Westumgehung und der Bokeler Kreuzung abwälzen. Ob sie zur Demo am 13. Januar in Halle geht, ist aber eher unwahrscheinlich. Die Künsebecker haben schon ihre eigene Demo beantragt, weil sie gegen die mögliche inoffizielle Umleitungsstrecke über die Flurstraße protestieren wollen. Auch hier könnte dann ein Umzug für Behinderungen sorgen.