Dicke Brummis in die Spur bringen
Gepostet in Allgemein von am 29. Oktober 2014 Tags: A 33, Allgemeines, Ravenna-Park, Umgehungsstrasse
Halles Umgehung entspringt der Zusammenarbeit von Stadt, Land, Kreis und Deutscher Bahn, denn vier Großprojekte mussten zeitgleich fertiggestellt werden: die Tatenhausener Straße als Kreisstraße hat einen Radweg und einen neuen Belag bekommen, in deren Verlauf musste die Brücke über die künftige A 33 gebaut werden. Der Schnatweg wurde als Autobahnzubringer samt Bahnübergang völlig neu gebaut. dazwischen ist die Stadt mit der Straße Ravenna-Park in Vorleistung getreten, die als Mittelstück den Ring komplett macht.
Der soll vom kommenden Freitag an nicht den gesamten B-68-Verkehr aufnehmen, aber im Zuge des Luftreinhalteplanes für die Haller Innenstadt immerhin die Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen. Schon seit August 2013 ist die B 68 in der Innenstadt für den Schwerlastverkehr in Richtung Bielefeld gesperrt, jetzt kommt auch die Gegenrichtung dazu. Der Nachteil: An beiden Enden müssen die »Brummis« links abbiegen. Im Haller Westen auf den kurzen Zubringer zur Westumgehung, an der Grenze zwischen Amshausen und Künsebeck auf den Schnatweg.
»Wir haben am Schnatweg eine intelligente Ampelschaltung«, erläutert Wolfgang Hildebrandt, stellvertretender Leiter des Straßenverkehrsamtes. »Der Rückstau auf der Linksabbiegespur wird bemessen. Und je nachdem wie stark der Verkehr ist, wird die Länge der Grünphase geschaltet.« Die Autos Richtung Bielefeld müssten dann an dieser Stelle eventuell mal etwas länger warten. Parallel dazu werde auch für die Rechtsabbieger aus dem Schnatweg ein separater Schaltablauf vorgesehen, damit die Lkw von dort schneller abfließen können. »Verkehrstechnisch ist dieser Knoten dann aber auch ausgereizt«, ergänzt Hildebrandt.
Die Frage nach einem Kreisverkehr an dieser Stelle hatte schon Andreas Meyer, Leiter des Landesbetriebes Straßen NRW in Bielefeld ablehnend beantwortet. Auch ein großer Kreisel wäre wegen des hohen Verkehrsaufkommens und vor allem wegen der abbiegenden Lkw nicht leistungsfähig genug.
An der Ecke Westumgehung/B 68 (bei Holz-Speckmann) hat sich das Abbiegen der Lkw inzwischen eingespielt, eine weitere neuralgische Kreuzung aber kommt hinzu: die in Bokel. Hier müssen die Lkw Richtung Bielefeld demnächst ebenfalls links abbiegen. »Hier sind schon jetzt alle vier Äste gut belastet«, sagt Wolfgang Hildebrandt. Aus der jetzigen Hauptrichtung Gütersloh werde eine Über-Eck-Beziehung der Straßen. Die Linksabbiegespur werde deshalb eine längere Grünphase bekommen, weil auch aus Gütersloh viele Fahrzeuge Richtung B 68 unterwegs seien. Für den Verkehr aus der Tatenhausener Straße auf die Westumgehung hat der Kreis für den besseren Abfluss eine separate Rechtsabbiegespur angelegt. »Für die Autos aus der Versmolder Straße (L 931) kann es durchaus zu längeren Wartezeiten kommen. Das dürfte sich aber auf die Spitzenzeiten beschränken.« Man müsse jetzt erst einmal abwarten, ob die Prognosezahlen passen«, ergänzt Hildebrandt. »Das ist für uns ein Antesten, wir konnten schließlich vorher keine scharfen Verkehrszählungen durchführen.«