Bebauungsplan für den Ravenna-Park nimmt wichti …
Gepostet in Allgemein von am 20. Oktober 2011 Tags: A 33, Industriegebiet, Ravennapark
Der Unterschied von Brutto und Netto hat schon manches Mal für Verwirrung gesorgt. Beim jüngsten Entwurf für das Industrie und Gewerbegebiet Ravenna Park in Künsebeck, vorgestellt am Dienstagabend im Ausschuss für Stadtentwicklung, war er besonders deutlich zu erkennnen. Denn 42 Hektar groß ist der für die Ansiedlung von Unternehmen vorgesehene Bereich an der Autobahn in Künsebeck – brutto. Netto sind es derzeit nur noch knapp 33 Hektar. Das liegt unter anderem daran, dass für die Bezirksregierung auch der Grünzug zwischen den beiden Teilbereichen als Teil des Gewerbegebiets gilt. Und das, obwohl er nicht bebaut werden soll und man sogar auf einen durch ihn hindurchlaufenden Gehund Radweg verzichtete. Das war längst nicht die einzige Neuerung, die Planer Dirk Tischmann präsentierte. Denn in seinem aktuellen Planentwurf hatte er bereits eine ganze Reihe von Ergebnissen eingearbeitet, die sich aus den Einwendungen und Anregungen von Bürgern und Behörden ergaben. Die ganz große Mehrheit der Politiker folgte seinen Ausführungen und Beschlussvorschlägen zu diesen Stellungnahmen. In den meisten Fällen lautete der Beschluss schlicht: »Die Anregungen der Anlieger werden zur Kenntnis genommen. Das Planvorhaben wird (trotzdem, Anmerkung der Redaktion) weiter verfolgt. Manchmal wurde auch der zusätzliche Hinweis aufgenommen, dass der Anregung im Rahmen des Gesamtkonzepts wenigstens teilweise entsprochen werden konnte. Besonders deutlich wird das bei der Kreisstraße. Sie soll als Erschließung eines Teils der Gewerbeflächen mitten in das Gebiet hineinlaufen. Damit würden die derzeitigen Anwohner dieser Straße künftig an einer wenig befahrenen Sackgasse wohnen. Diese Anregung war mehrfach geäußert worden. Der Vorschlag, sie noch etwas näher in Richtung Grüngürtel zu verschieben, wurde dagegen nicht entsprochen. Deutlich fester gezurrt wurde die Abgrenzung des Ravenna- Gewerbes durch die Entlastungsstraße mit einem begrünten Wall. Als zusätzlicher Puffer zur Wohnbebauung vor allem der Dellbrüggesiedlung dient ein breiter, landwirtschaftlich genutzter Grünstreifen.Schon allein durch diesen Abstand seien alle gesetzlichen Auflagen erfüllt, erläuterte Dirk Tischmann. So fiel es den Vertretern der Parteien, die sich als starke Befürworter des Ravenna-Parks zeigten, leicht, den Vorschlägen in der Verwaltungsvorlage zu folgen. 34 Einzeleinwendungen wurden in knapp vier Stunden Sitzungszeit abgearbeitet. Bis auf die STU, die Autobahn und Gewerbe an dieser Stelle grundsätzlich ablehnt, sind sich alle politischen Richtungen in Halle einig. Die rund 80 Zuhörerinnen und Zuhörer verließen nach und nach die Versammlungsstätte. In einer Sitzungsunterbrechung hatten sie zwar einige Kritikpunkte geäußert, aber damit fast keinen Widerhall gefunden. Vielmehr zeigten sich die Politiker begeistert von den Aussagen des Planers, der bis zu 1200 Arbeitsplätze im Ravenna-Park versprach.
Quelle: www.haller-kreisblatt.de