Aus Timken wird »JTEKT«
Gepostet in Allgemein von Freddy am 28. Juli 2009 Tags: Allgemeines, Timken, Timkenwerk, Timkenwerk Künsebeck
Japanische Wirtschaftszeitung meldet Verkauf des Nadellagergeschäfts an Automobilzulieferer Von Andreas Großpietsch  Halle-Künsebeck. Nach Informationen der japanischen Zeitung »Nikkei Business Daily « will der japanische Automobilzulieferer JTEKT Corporation das Nadellagergeschäft der amerikanischen Timken Corporation kaufen. Bereits Ende Juli sollen die Verträge unterzeichnet sein. Teil des Geschäfts ist auch das Werk Künsebeck, das in jüngster Vergangenheit vor allem mit Negativschlagzeilen auffiel. Durchaus mit Optimismus war die Künsebecker Belegschaft im Jahr 2003 in die Zusammenarbeit mit den neuen Besitzern gestartet. Zuletzt jedoch übte der Betriebsrat deutliche Kritik an den amerikanischen Besitzern, da das Werk zum einen stark von Kurzarbeit betroffen ist und zum anderen ein Personalabbau von 150 der insgesamt 700 Stellen in Künsebeck zum 1. Januar 2010 beschlossen ist. Die Gewerkschaftsvertreter sahen viele hausgemachte Gründe für den Niedergang des Standorts, an dem in besten Zeiten 2 000 Menschen Arbeit fanden. Sie kritisierten vor allem die aus ihrer Sicht übertriebenen Renditeerwartungen der Eigentümer. Die verlangten Renditen lassen sich jedoch im Geschäft mit der derzeit krisengeschüttelten Automobilindustrie, einem der Hauptanwender von Nadellagern, nur schwer erzielen. Weitere wichtige Einsatzbereiche von Nadellagern sind zum Beispiel Werkzeuge wie Kettensägen oder auch Küchengeräte.
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Die mutmaßlichen neuen Eigentümer sind ebenfalls in diesem Geschäftsbereich tätig und machen einen bedeutenden Teil ihres Geschäfts als Zulieferer für die Automobilindustrie. Im Jahr 2006 lagen sie an 24. Stelle der 100 größten Automobilzulieferer in der Welt (Timken: Platz 89). Angeführt wird die Rangliste übrigens vom deutschen Unternehmen Bosch. Das japanische Unternehmen selbst nahm auf seiner Homepage nur sehr knapp Stellung zu den Berichten der Tokyoer Wirtschaftszeitung. „Zu den Nachrichten, dass JTEKT Teile des Wälzlagergeschäfts der Firma Timken übernimmt, sagt das Unternehmen, dass diese Feststellung nicht auf einer offiziellen JTEKT-Stellungnahme beruht und dass in dieser Angelegenheit noch keine Entscheidung getroffen worden ist“, heißt es dort. Ein grundlegendes Dementi hört sich anders an. Die japanische Zeitung gibt auch eine Einschätzung zum Kaufpreis, der zwischen 30 und 40 Milliarden Yen liegen soll, wobei ein USDollar derzeit für 95 Yen gehandelt wird.
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Zum Nadellagerbereich der Timken Corporation gehören etwas 2 000 Mitarbeiter in Europa, die außer in Künsebeck in drei französischen Werken und einem im tschechischen Olomouc arbeiten. Der japanische Automobilzulieferer JTEKT ist ein eher junges Unternehmen, das im Jahr 2006 aus dem Zusammenschluss der traditionsreichen japanischen Unternehmen Koyo Seiko Corporation und Toyoda Machine Works entstand. Es ist mit Standorten auf der ganzen Welt vertreten und beschäftigt rund 43 000 Mitarbeiter. Â
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Quelle: www.haller-kreisblatt.de/ Andreas Großpietsch (Bild und Text)