2 Tage kosten 4 Monate
Gepostet in Allgemein von am 27. April 2016 Tags: A 33, Allgemeines, Umgehungsstrasse
Quelle: Haller Kreisblatt / www.haller-kreisblatt.de
Wenn Susanne Lohöfer-Marotz auf den Kalender schaut, steht dort eindeutig April. Ein Blick aus dem Fenster fühlt sich für sie jedoch eher wie Mitte Dezember an. Und das liegt weniger am Wetter, sondern eher an der Baustelle unweit ihres Hauses an der Straße »Im Hagen«. Vor vier Monaten sollte die neue Brücke über die A 33-Trasse eigentlich fertig und somit der direkte Schulweg für ihre drei Kinder wieder befahrbar sein. „Leider ist die Straße immer noch gesperrt“, sagt die Mutter rund sieben Monate nach Beginn der Bauarbeiten. Für ihre Kinder bedeutet dies weiterhin, dass aus dem drei Kilometer langen Schulweg nun eine sechs Kilometer lange Strecke wird (das HK berichtete). Die direkte Verbindung zur Tatenhausener Straße fehlt somit. „Eigentlich sollten die Arbeiten Mitte Dezember abgeschlossen werden“, bestätigt Sven Johanning, Pressesprecher bei Straßen.NRW. Die Schotterschicht sei ausgehärtet und das Material für die abschließenden Asphaltierungsarbeiten sei bestellt gewesen. „Aber dann hat es zwei Tage kräftig geregnet“, sagt Johanning. Der Schotter sei aufgeweicht gewesen, das Material für die unterste Asphalttragschicht sei planmäßig angeliefert worden. „Das ist ein großer logistischer Aufwand. So etwas kann man nicht kurz vorher stoppen“, erklärt Johanning. Die Baufirma hat das Material dennoch eingebaut, „auf eigene Kappe“, wie Johanning sagt. Ein Vorgehen, das nicht unüblich sei. Die Folge sei dann jedoch, dass man mit dem Auftragen der Binderschicht und der abschließenden Deckschicht warten muss, bis die ungebundene Schotterschicht restlos ausgetrocknet ist. Probebohrungen hätten in den vergangenen Wochen gezeigt, dass dies noch nicht der Fall war. Die Schotterschicht war noch feucht und demnach nicht standfest genug für die zwei abschließenden Deckschichten. „Die jüngsten Untersuchungen haben nun aber gezeigt, dass es weitergehen kann“, bestätigt Johanning. Direkt umsetzen lässt sich dies Vorhaben jedoch nicht, da die beauftragte Baufirma derzeit an der Alleestraße beschäftigt ist. „Die Brücke soll daher Mitte Mai fertig sein“, nennt Johanning den Zeitraum um Pfingsten als Ziel. Dann endlich sollen die Anwohner wieder mit ihren Autos über die Brücke fahren können. „Ich hatte mich auch schon erkundigt, wann es weitergeht und mich sogar an unsere Bürgermeisterin gewandt“, sagt Susanne Lohöfer- Marotz. Die Zeit der weiten Wege scheint somit bald vorbei zu sein und insbesondere ihr Sohn dürfte darüber froh sein, schließlich drohen ihm dann keine mahnenden Polizistenworte mehr. „Mein Sohn ist einmal mit dem Fahrrad über die Brücke gefahren, als ein Polizist ihn gesehen und gestoppt hat“, erzählt sie weiter. Ihr Sohn habe daraufhin umdrehen müssen, kritisiert sie „mangelndes Fingerspitzengefühl“ des Polizeibeamten. Den aufgestellten Schildern nach – ein Sackgassenschild und das Durchfahrtsverbotsschild mit rotem Rand auf weißem Kreis – ist die Brücke lediglich für Fahrzeuge aller Art verboten. Zumindest Fußgänger, auch in Begleitung eines geschobenen Fahrrads, dürften sie demnach passieren. Sven Johanning erklärt jedoch, dass es sich rein rechtlich um eine Baustelle handele und daher ein Betreten generell und streng genommen verboten sei.