Die Künse
Gepostet in Allgemein von pbadmin am 10. Dezember 2008 Tags: Allgemeines, Künse, Künsebeck, Künsebecker Bach
Eine feuchte Wiese am Künsebecker Bach soll zu einer offenen Rückhaltung von Regenwasser umgestaltet werden, das bei besonders starken Niederschlägen anfällt. Bepflanzt mit Schilf, soll die Fläche eine ideale Ergänzung des benachbarten Vogelschutzbereichs des NABU werden. Dieser Planung stimmte jetzt der Tiefbau- und Umweltausschuss zu.
Normalerweise landet das Künsebecker Schmutzwasser zusammen mit dem Regenwasser in der Kläranlage, weil es keine eigene Regenwasserkanalisation gibt. Bei besonders starken Regenfällen ging die bedenkliche Fracht bis in die 90er Jahre direkt in den Künsebecker Bach. Ein Regenrückhaltebecken an der Teutoburger Straße mit einem Volumen von 370 Kubikmetern sorgt seitdem dafür, dass der am stärksten verschmutzte Teil des Wassers – Tiefbauexperten sprechen da gern vom »ersten Spülstoß « – zunächst aufgefangen und später kontrolliert an die Kläranlage abgegeben wird. An fünf bis 25 Tagen im Jahr ist dieses Becken auch heute noch überfordert und die schmutzige Fracht landet ungeklärt im Bach. Mit der neuen Rückstaufläche soll für diese Fälle Abhilfe geschaffen werden. In der 1650 Quadratmeter großen Wiese, die direkt an den Künsebecker Bach grenzt, ist nach den Planungen Platz für rund 1150 Kubikmeter Wasser von nicht ganz lupenreiner Sauberkeit. Die es allerdings erhalten soll, wenn es denn letztendlich mit ein, zwei Tagen Verzögerung in den Künsebecker Bach eingeleitet wird. Dazu dient vor allem eine großflächige Schilfanpflanzung, die für eine weitgehende Klärung des Wassers sorgt. Das Wasser fließt durch einen mit Absicht undichten, einen so genannten durchströmten Wall, nach und nach in den Künsebecker Bach. Dabei dient der Wall als eine Art zusätzlicher Filter. Nach ein bis zwei Tagen soll die Schilffläche zwar noch ausreichend feucht sein, um den Pflanzen einen geeigneten Lebensraum zu bieten, aber keine Pfützen mehr aufweisen, den zum Beispiel Mückenlarven sicher sehr gut annehmen würden. Das Bauvorhaben passt zu dem Vogelschutzbereich, den der Naturschutzbund (NABU) direkt nebenan pflegt. Insgesamt soll durch die Investition, die mit rund 100 000 Euro veranschlagt ist, die Wasserqualität des Künsebecker Baches weiter verbessert werden. Sie ist Bestandteil der Anstrengungen der Stadt Halle zur Umsetzung der so genannten Wasserrahmenrichtlinie der EU, die auf breiter Front zu einer deutlichen Verbesserung der europäischen Fließgewässer führen soll. Baubeginn soll im Sommer des kommenden Jahres sein.
Quelle: www.haller-kreisblatt.de