STU versuchte es noch einmal
Gepostet in Allgemein von Freddy am 12. März 2010 Tags: A 33, Allgemeines

Eigentlich war in der Hauptausschusssitzung zum Deckblattverfahren der A 33 alles gesagt, von der Politik und den Sachveständigen. Ohne weitere Aussprache hätte der Rat die erarbeitete Vorlage abnicken können. Hätte, wenn die STU nicht gewesen wäre. Fraktionschef Thomas Andres brachte am Mittwochabend noch einmal Leben in die Diskussion und präsentierte die V11-Trasse, eine amtlicherseits „hoch favorisierte Trasse“, die er erst tags vor der Sitzung in einem Gutachten zur A 33 gefunden haben will. Um es vorwegzunehmen: Die Ratsmehrheit ließ Andres mit seiner Trasse V11 ohne größere Aussprache allein.
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Die V11-Trasse würde Hörste westlich umgehen, läuft bis Hörste auf der STU-Trasse und schwenkt in Tatenhausen wieder auf die V 16, die jetzt im Planverfahren befindliche Autobahnführung. Für Dieter Baars von der CDU war die Andres-Variante kalter Kaffee. Er zitierte aus einem älteren Haller Kreisblatt, in dem genau diese Trasse beschrieben wurde. Auf Zustimmung stießen dann allerdings Teile eines weiteren Antrages der STU, nämlich Lärmpegel auch im zweiten Obergeschoss betroffener Häuser zu messen. Wolfgang Bölling von der SPD machte deutlich, dass der Haller Stadtrat verfahrenstechnich nur die Rücklichter sehe und nur Positionen zum Deckblattverfahren, also den Planungsergänzungen vorgenommen werden könnten. STU-Mitglied Peter Rieke beklagte, dass der Landesbetrieb offenbar zwischen Kommunen und Privatbürgern unterscheide. Während der Rückbau der Hochspannungsleitungen Privatbürger gegenüber „als nicht möglich“ bezeichnet würde, erkläre das gleiche Planerteam der Stadt, dass es zwar möglich, aber unangemessen teuer sei. Ein Grund mehr für ihn, dass die Stadt die betroffenen Bürger nicht allein lasse im Kampf um eine gesunde Umwelt nach dem Bau der Autobahn. Folgende Änderungen wurden bei vier Enthaltungen beschlossen: 1. Die Positionen vom 3. Januar 2008 werdem weiterhin aufrechterhalten. Dazu gehört unter anderem die Forderung nach einem flächendeckenden Lärmschutz. 2. An der B 68 wurde in Höhe des Amtsgerichtes im Jahr 2008 bei einer Verkehrsstärke von 14 000 Fahrzeugen eine Stickstof fdioxid-(NO2)-Belastung von 54 Mikrogramm gemessen. Das bedeutet eine deutliche Überschreitung des Grenzwertes von 40 Mikrogramm. 3. Der »Prognose-Nullfall« geht von einem Zustand aus, bei dem die A 33 am Schnatweg endet und die B 68 im Bereich der Messstation am Amtsgericht mit 20 000 Fahrzeugen belastet wird. Daraus errechnet sich eine Belastung von 53 Mikrogramm. Dieser Wert erscheint nicht plausibel und deutlich zu niedrig. Somit sind alle Anstrengungen zu unternehmen, um ein zwischenzeitliches Ende der Autobahn am Schnatweg zu verhindern. Im Punkt vier wird um Ausgleichsflächen im Bereich des geplanten Gewerbegebietes Künsebeck gerungen, die den städtischen Planungen zuwiderlaufen. Die Stadt schlägt einen Tausch vor, um den Bau der Entlastungsstraße vorantreiben zu können, die dringend erforderlich ist, um bei einem Bauende am Schnatweg die Haller Innenstadt zu entlasten. Die Stadt schlägt vor, das benötigte Grundstück des Bundes gegen ein städtisches am Leimweg zu tauschen. 5. Zwischen der L 782 (Westumgehung) und dem Steinhauser Weg verläuft die zukünftige A 33 in der Trasse der Hochspannungsfreileitung. Im Schutzstreifen ist eine Waldunterpflanzung geplant. Die Stadt schlägt vor, die Hochspannungsleitung als Erdkabel zu verlegen. Das gilt auch für das Wohngebiet »Am Forst«. Das Thema »Zusätzlicher Lärmschutz durch die Stadt Halle « wird gesondert behandelt.
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Quelle: www.haller-kreisblatt.de/ (hego).