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Flurbereinigung interessiert

Gepostet in Allgemein von Freddy am 01. Oktober 2009 Tags: , , , ,

11009kuenkeHunderte von Betroffenen erhielten erste Infos zum Verfahren Halle (AG). Ziemliche Parkplatznot herrschte am Dienstag rund um das Haller Kreisgymnasium, die Aula war fast vollständig besetzt.

Das zeigt, wie groß das Interesse an der Flurbereinigung für den Abschnitt Halle der A 33, die gerade erst begonnen hat, ist. Bruno Cramer, Leiter des zuständigen Dezernats 33 der Bezirksregierung – das früher unter der Bezeichnung Amt für Agrarordnung tätig war – und seine Mitstreiter sahen sich einem interessierten, aber naturgemäß nur zum geringeren Teil über die Feinheiten der Flurbereinigung informierten Publikum gegenüber. Er machte keinen Hehl daraus, dass die meisten Gäste im Prinzip vergeblich gekommen waren, weil der immense Flächenbedarf der Autobahn nicht aus kleinen Privatgrundstücken befriedigt wird. Betroffen sind in erster Linie Landwirte. Der unvermeidbar mit dem Bau einer Autobahn einhergehende Landverlust soll auf möglichst viele Schultern verteilt werden. Deshalb versuchen die Flurbereiniger, schon jetzt möglichst viel Land zu kaufen.

„Der Bedarf insgesamt sind 345 Hektar – aber es fehlen uns nur noch 172 Hektar“, konnte Cramer schon erste Erfolge verkünden. Deshalb gab er sich optimistisch, dass der von den Landwirten nicht gern gesehene, aber gesetzlich mögliche Flächenabzug von bis zu 3 Prozent hier nicht nötig sei. Besagte Prozentzahl bezieht sich auf den Anteil der Betriebsfläche, der einem Hof in dem Verfahren gegen Zahlung einer Entschädigung höchstens verloren gehen darf. „Man darf natürlich verkaufen, aber man muss nicht“, nannte Cramer noch einmal einen wichtigen Grundsatz. Tauschen muss natürlich schon, wer zum Beispiel auf der Trasse liegt, obwohl es auch Klagemöglichkeiten gibt. Mit rund zehn Jahren Verfahrensdauer rechnet man beim Dezernat 33. Zunächst stehen jetzt die genaue Vermessung des gesamten Gebietes und die Wertermittlung jeder einzelnen Fläche an. Getauscht wird später nicht unbedingt im flächenmäßigen Verhältnis 1:1, sondern im Verhältnis des Wertes. Dabei werden neben der Bodengüte auch weitere Parameter zu Rate gezogen – wie zum Beispiel Planungen für Gewerbegebiete, die Grund und Boden wertvoller machen können. Die Stadt Halle hat aber ein mögliches neues Gewerbegebiet noch nicht hinreichend genau abgegrenzt, um es in der Flurbereinigung kaufen zu können.

Quelle: www.haller-kreisblatt.de/ Großpietsch