Quelle: WESTFALEN BLATT / www.westfalen-blatt.de
Nach der Rückkehr aus den Sommerferien könnte man die A 33 schon bis zur Ausfahrt Halle befahren. Theoretisch. Denn bis dahin will die Firma Depenbrock fertig sein mit dem reinen Fahrbahnbau. Die Asphaltierungsmaschinen laufen in diesen Tagen und Wochen auf Hochtouren.
Die 22 Zentimeter starke Tragschicht liegt bereits von der Ausfahrt Schnatweg bis zu einem Bachdurchlass kurz vor der Brücke der Kreisheide. Der nächste Abschnitt schließt sich jetzt aktuell an von der Pappelstraße bis zur Brücke Tatenhausener Straße. Seit Mittwoch ist hier der Asphaltfertiger im Einsatz, pausenlos rollen die großen Muldenkipper an, um Nachschub zu bringen. Die weitgehend vollautomatisch arbeitende Maschine der Firma Kemna-Bau ist mit modernster Technik ausgestattet, misst auf den Millimeter genau die eingebrachte Asphaltstärke. Die darunter liegende Frostschutzschicht ist zuvor mittels GPS-Technik exakt auf die vorher berechnete Höhe eingebaut und verdichtet worden.
Sechs Meter pro Minute kann der Asphaltfertiger schaffen. Am Tag können 2000 Tonnen Asphalt ausgebracht werden. Allerdings sind für die 22 Zentimeter Tragschicht zwei Durchgänge erforderlich. Olaf Kindervater, Projektleiter des Landesbetriebes Straßen, sagt warum: »Wenn man diese Stärke in einem Rutsch auftragen würde, könnte man es nicht mehr genug verdichten.« Auf die Tragschicht kommen noch eine 8,5 Zentimeter starke Binderschicht und abschließend als Nutzschicht 3,5 Zentimeter Splittmastikasphalt. Der wird dann in einem Zug auf voller Länge bis zum Anschluss der Westumgehung aufgetragen. Das soll noch in diesem Sommer geschehen. Die Freigabe des Abschnitts ist Ende 2018 geplant.
Die Lücke dazwischen ist der noch laufenden mobilen Recycling-Anlage geschuldet. Die steht mitten auf der Trasse und zerschreddert tonnenweise Elektro-Ofenschlacke aus Georgsmarienhütte, die unter dem Asphalt die 41 Zentimeter starke Frostschutzschicht bildet. Ein Großteil des Materials ist bereits eingebaut und dient den vielen Lkw und anderen Baufahrzeugen als »Notfahrbahn« auf der Autobahn-Trasse. Ab Tatenhausener Straße muss dann Schotter aus dem Steinbruch Müller verwendet werden, weil Schlacke wegen möglicher Rückstände im Wasserschutzgebiet nicht eingebaut werden darf.
Die Schredderanlage wird in Kürze nach Borgholzhausen verlegt, liefert dann den »Schotterersatz« auf dem dortigen Abschnitt.
Als letzte Brücke in diesem Abschnitt soll die der Pappelstraße Ende Juni fertiggestellt sein und freigegeben werden. Zurzeit werden die Rampen aufgeschüttet und der Fahrbahn-Untergrund auf dem Brückenbeton eingebracht. Mitte Juni soll die Fahrbahn auf den Rampen asphaltiert werden, die Restarbeiten dauern dann noch bis zum Ende des Monats.
Vorher wird die jetzt noch intakte Fahrbahn der Pappelstraße teilweise aufgerissen, um die Rampen anzupassen. Der Pappelkrug bekommt für etwa drei Wochen eine provisorische Zufahrt.
Weil Depenbrock auch den Zuschlag für die Betonleitwände zwischen den Fahrbahnen bekommen hat, werden die schon im August montiert. Der Zwischenraum wird mit Sand, Kies und dann einer mit Magerpflanzen (Moos, Steingewächse) bepflanzten Matte abgedeckt. Eine Version, die wegen der schon dicht bepflanzten Oberfläche wenig Pflegeaufwand erfordert, weil sich darunter kaum Wildkräuter ansiedeln können.